Einleitung
Die Entkernung eines Hauses ist ein zentraler Schritt bei der Vorbereitung größerer Baumaßnahmen – sei es eine Sanierung, ein Umbau oder ein Abriss. Doch was genau bedeutet „Entkernung“? Welche Schritte sind notwendig, welche Kosten entstehen, und was ist rechtlich zu beachten?
Dieses umfassende Handbuch gibt Antworten auf alle Fragen rund um die Entkernung von Wohn- und Geschäftsgebäuden – praxisnah, rechtssicher und verständlich.

1. Was bedeutet „Haus entkernen“?
Entkernung bedeutet die vollständige Entfernung aller nichttragenden Bauteile eines Gebäudes. Dazu gehören:
-
Innenwände und Deckenverkleidungen
-
Bodenbeläge
-
Türen und Fenster
-
Elektrik, Sanitär, Heizungsanlagen
-
Dämmstoffe, Rohrleitungen, Einbauten
Die tragende Struktur des Gebäudes – also Außenwände, tragende Innenwände, Decken und das Dach – bleibt erhalten.
Unterschied zur Sanierung und zum Abriss:
- Sanierung: Erhaltung mit Modernisierung
- Entkernung: Entfernung bis auf den Rohbau
- Abriss: Kompletter Rückbau bis auf die Bodenplatte
3. Ablauf der Entkernung – Schritt für Schritt
1. Planung und Vorbereitung
- Gebäudeanalyse (Schadstoffe, Statik, Baustruktur)
- Erstellung eines Entkernungskonzepts
- Sicherheitsplanung und Arbeitsschutz
2. Rückbauarbeiten
- Entfernung von nichttragenden Wänden, Boden- und Deckenbelägen
- Ausbau technischer Anlagen (Sanitär, Elektrik)
- Separierung von Baustoffen nach Entsorgungsklassen
3. Umgang mit Schadstoffen
- Asbest*, PCB, Holzschutzmittel
- Fachgerechte Dekontamination durch zertifizierte Firmen
4. Entsorgung und Abtransport
- Sortierung nach Materialien (Holz, Metall, Bauschutt)
- Recycling und Sondermüllentsorgung
5. Abnahme und Dokumentation
- Rückbauprotokoll
- Nachweis der fachgerechten Entsorgung
4. Kosten der Entkernung – Was Sie erwarten dürfen
Die Kosten für eine Entkernung hängen stark von Art, Umfang und Gebäudegröße ab.
Durchschnittswerte:
- Einfaches Wohnhaus (ohne Schadstoffe): 20–60 €/m²
- Mit Asbest* oder Schadstoffen*: 70–150 €/m²
- Komplexe Gewerbebauten: ab 100 €/m² aufwärts
Einflussfaktoren:
- Zugänglichkeit des Gebäudes
- Gebäudetyp (Altbau/Neubau)
- Schadstoffbelastung
- Lage und Entsorgungskosten vor Ort
Spartipps:
- Angebote von 2–3 Fachfirmen einholen
- Entsorgung ggf. selbst organisieren (Containerdienst)
- Förderung prüfen (siehe Kapitel 8)
5. Genehmigungen und rechtliche Rahmenbedingungen
Ist eine Genehmigung notwendig?
In vielen Fällen ja – abhängig vom Bundesland und Umfang der Maßnahme.
Genehmigungspflichtig ist, wenn:
- Tragende Bauteile betroffen sind
- Schadstoffe entsorgt werden müssen
- Veränderungen an der Gebäudehülle erfolgen
Weitere rechtliche Aspekte:
- Arbeitsschutzgesetz (Bauarbeiter, Schutzanzüge, Filteranlagen)
- Kreislaufwirtschaftsgesetz (Recycling- und Entsorgungspflichten)
- Altlastenverordnung (Schadstoffe wie Asbest*)

6. Entkernung in Eigenleistung oder mit Fachfirma?
Vorteile einer Fachfirma:
- Schneller Ablauf, geringeres Risiko
- Versicherungsschutz im Schadensfall
- Entsorgungsnachweise inklusive
Wann Eigenleistung sinnvoll sein kann:
- Kleine Gebäude (<100 m²)
- Keine Schadstoffe
- Gute handwerkliche Erfahrung
Checkliste zur Firmenwahl:
- Zertifizierungen (z. B. für Asbestsanierung)
- Referenzen und Bewertungen
- Detailliertes Leistungsverzeichnis im Angebot
- Festpreis- oder Pauschalvereinbarung
7. Entsorgung & Nachhaltigkeit
Typische Materialien bei Entkernung:
- Bauschutt (Beton, Ziegel)
- Holz, Metalle
- Kunststoffe, Dämmstoffe
- Sondermüll (z. B. Teer, Asbest*, PCB)
Vorschriften zur Entsorgung:
- Getrennte Sammlung (Getrennthaltungsgebot)
- Entsorgungsnachweis für Sonderabfälle
- Zertifizierte Fachbetriebe erforderlich bei Asbest
Nachhaltige Optionen:
- Rückführung von Bauteilen in den Stoffkreislauf
- Aufbereitung von Beton als RC-Material
- Förderung durch Umweltprogramme
8. Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten
KfW-Förderung:
- Für energieeffiziente Sanierungsvorbereitung (z. B. Entkernung als Teilmaßnahme)
- Bis zu 20 % Zuschuss je nach Programm
Weitere Optionen:
- Landesprogramme: Zuschüsse für Altbausanierung
- Steuerliche Vorteile: Entkernungskosten oft als Werbungskosten oder Investitionskosten absetzbar
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Muss das Gebäude leer sein?
Ja – keine Bewohnung möglich während der Entkernung.
Wie lange dauert eine Entkernung?
Je nach Gebäudegröße 1 bis 4 Wochen.
Was tun bei Asbestverdacht?
Sofort eine Probe im Labor prüfen lassen. Keine Eigenarbeit!
Wer haftet bei Schäden?
Die ausführende Firma – oder der Eigentümer, wenn in Eigenleistung gearbeitet wurde.